Pius Parsch, St. Gertrud Altar, Taufbild

für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie Klosterneuburg

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Rückschau auf bisherige Veranstaltungen

Liturgie verstehen, Liturgie gestalten - zwischen Tradition und Kreativität

Liturgische Bildung im Sinne von Pius Parsch

Wer katholische Gottesdienste mitfeiert oder vorbereitet, kennt die eigentümliche Spannung zwischen festen Vorgaben, die Halt geben, aber auch die Gestaltungsfreiheit einschränken können, und Kreativität, die Kräfte freisetzen, aber auch überfordern kann. Woher kommt diese Spannung und wie soll man mit ihr umgehen? Diesen und anderen Fragen ging der Innsbrucker Liturgiewissenschafter Privatdozent Dr. Liborius Lumma beim Liturgieforum in Klosterneuburg nach. Der Einladung zu dieser abendlichen Bildungsveranstaltung, die nach einer Corona-bedingten Pause wieder neu gestartet ist, folgten rund 50 interessierte Personen. Anschaulich und mitreißend ging der Referent auf die Herausforderungen, die das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten mit sich bringt, ein, klärte dabei Grundsätzliches und Theologisches und gab aber auch konkrete Hilfestellungen für die Vorbereitung und Gestaltung von Liturgien.

 

 

 

 

 

Dankgottesdienst zum 70. Geburtstag von Andreas Redtenbacher

Mit einer Dankmesse wurde am Samstag, 6. Mai 2023, in der Kirche St. Gertrud des 70. Geburtstags von Andreas Redtenbacher CanReg gedacht. Der Liturgiewissenschafter und Direktor des Pius-Parsch-Instituts, der sich besonders um die Erforschung des österreichischen Liturgiepioniers Pius Parsch verdient gemacht hat, hat am 8. Mai 2023 sein 70. Lebensjahr vollendet.
Bei der Festmesse, die vom Chor der Wiener Heimatpfarre des Jubilars St. Josef musikalisch gestaltet wurde, und der anschließenden Feier nahmen zahlreiche Freunde und Wegbegleiter des in Österreich und Deutschland wirkenden Liturgiewissenschafters teil: als Vertreter der Erzdiözese Wien Bischofsvikar Dariusz Schutzki, der Administrator des Stiftes, Maximilian Fürnsinn, der Prior des Stiftes Heiligenkreuz, P. Johannes Paul Chavanne, sowie von Seiten der Liturgiewissenschaft der Linzer Ordinarius Ewald Volgger und der Salzburger Liturgiewissenschafter Rudolf Pacik. Als Vertreter der Ökumene feierte der frühere evangelische Superintendent Werner Horn den Gottesdienst mit.
Aus Anlass des runden Geburtstags wurde Prof. Redtenbacher unter anderem von der österreichischen Fachzeitschrift für Liturgie & Bibel, Heiliger Dienst, und von der NÖN interviewt. Die Beiträge können hier gelesen werden: Heiliger Dienst und NÖN
Das Pius-Parsch-Institut gratuliert herzlich: Ad multos annos!

 

 

 

Eucharistiefeier zum Todestag von Pius Parsch mit Militärbischof

Am 11. März wurde in der Kirche St. Gertrud, in der Pius Parsch begraben liegt, dessen 69. Todestags gedacht. Zu diesem Anlass feierte Militärbischof Dr. Werner Freistetter die Gottesdienste mit der versammelten Gemeinde. Nach der feierlichen Vesper stand der Militärbischof der Eucharistiefeier vor, die vom Konservatorium der Erzdiözese Wien auf höchstem Niveau musikalisch gestaltet wurde.In der Predigt gab der Bischof nicht nur Einblick in seine frühere Ministrantenzeit, sondern legte darauf aufbauend dar, welche Bedeutung Pius Parsch für die liturgische Bildung bis heute hat.

Im Anschluss stellten die Künstlerinnen und Künstler ihr musikalisches Können bei einem kleinen Konzert unter Beweis. Die zahlreichen Mitfeiernden ließen den Abend bei einer Agape gemeinsam ausklingen.

 

 

 

So lebt Liturgie!

Geistvoll feiern statt kunstvoll Vorschriften befolgen

 

Papst Franziskus ruft immer wieder die Bedeutung der Liturgie als grundlegende Dimension für das Leben der Kirche in Erinnerung. Dabei betont Franziskus die Liturgie immer als Ort der Begegnung mit Christus. Gleichzeitig zum Fortschritt im Verständnis der Liturgie ist die Verwurzelung in der Tradition wichtig. Zugleich gebe es aber den "weltlichen Geist der Rückwärtsgewandtheit, der heute in Mode ist: zu  denken, dass zu den Wurzeln zu gehen bedeute, rückwärts zu gehen". Die wahren Wurzeln führten aber immer nach oben. "Wie der Baum, der aus dem wächst, was ihm aus den Wurzeln zufließt." Tradition bedeute, wirklich zu den Wurzeln gehen, "denn sie ist die Garantie für die Zukunft", betont Franziskus.
Gemeinsam mit dem Linzer Liturgiewissenschafter Ewald Volgger gingen wir am Abend des 19. Jänner 2023 diesen Aussagen auf die Spur und fragten nach den Orten der Christusbegegnung, um in einer von Monika Slouk moderierten Podiumsdiskussion mit Andreas Redtenbacher und Petra Pories die unterschiedlichen Themen, die für das heutige liturgische Leben in unseren Pfarren und Gemeinden wichtig sind, anzustoßen und neue Überlegungen in Gang zu bringen.

Eine Veranstaltung des Pius-Parsch-Instituts, der Liturgiewissenschaftlichen Gesellschaft Klosterneuburg und des Katholischen Bildungswerkes Wien.

 

 

 

 

 

100 Jahre Liturgische Bewegung von Klosterneuburg

Pius Parsch feierte 1922 erste "Gemeinschaftsmesse"

Vor genau 100 Jahren hat der Augustinerchorherr Pius Parsch mit Gläubigen in der Kirche St. Gertrud die erste „Gemeinschaftsmesse“ gefeiert. Das war die Geburtsstunde der Liturgischen Bewegung von Klosterneuburg und es war der Startschuss jener Reform, die später zur Erneuerung des Gottesdienstes in der gesamten Katholischen Kirche führte und weltweit Früchte trug. Zu diesem historischen Ereignis gab es genau 100 Jahre danach eine Festveranstaltung am 25. Mai in Klosterneuburg.

Bericht auf der Webseite der Erzdiözese Wien

Eine Messe, die Geschichte machte: Beitrag von Radio Klassik Stephansdom zum Nachhören

Die österreichischen Wurzeln der Liturgiereform: Beitrag auf katholisch.de

Wiege der Volksliturgischen Bewegung in: Heinrichsblatt. Kirchenzeitung für das Erzbistum Bamberg

Gottesdienst: feiern statt beiwohnen in: martinus. Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt

 

 

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Buchpräsentation

Michael Langer / Andreas Redtenbacher / Clauß Peter Sajak (Hg.)

UNTERWEGS ZUM GEHEIMNIS. HANDBUCH DER LITURGIEPÄDAGOGIK
Verlag Herder, Freiburg im Br. 2022, gebunden, 350 Seiten, ISBN 978-3-451-39177-4

am Freitag, 13. Mai 2022, 19:00 Uhr
im Augustinussaal des Stiftes Klosterneuburg

 

UNTERWEGS ZUM GEHEIMNIS. HANDBUCH DER LITURGIEPÄDAGOGIK

 

Mit Säkularisierung und Traditionsabbruch geht einher, dass in allen Altersstufen nicht nur elementare Kenntnisse des christlichen Glaubens, sondern auch die Fähigkeiten zur Teilnahme an den liturgischen Vollzügen der Kirche verloren gegangen sind. Zugleich wächst seit vielen Jahren die Sehnsucht nach tragenden Riten, lebensbegleitenden Feiern und neuen Zugängen zum unbegreiflichen Geheimnis Gottes. Das Handbuch setzt hier an, um Inspiration, Anregung und Unterstützung für das religiöse Lernen in Familie, Kita, Schule und Gemeinde zu geben. Ein erster Teil sondiert unter der Überschrift „Erkundungen“ religiöse und profane Grundfragen aus dem Bereich der Liturgie. Dabei kommen Themenfelder wie Liturgie, Geheimnis, Ästhetik, Räume, Kunst u. a. in den Fokus. Auf diesem Hintergrund werden in einem zweiten Teil spirituelle und rituelle „Vollzüge“ anhand anthropologi-scher Grundfragen thematisiert und praxisbezogen und mit Hinweisen und Hilfestellungen für die Bildungsarbeit erschlossen. Im dritten und vierten Teil werden unter den Überschriften „Sakramentalien“ und „Sakramente“ Knotenpunkt der Begegnung von Gott und Mensch ausgeleuchtet. Auch in diesem Teil wird auf die Verbindung von fundierter theologischer Grundlegung und innovativer religionspädagogischer Gestaltung wertgelegt.

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Internationales Liturgie-Symposion im Stift Klosterneuburg

 

Veranstaltung vom 4. bis 6. April zu Forschungsprojekt über Rezeption der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in den Orden des deutschen Sprachraums

Ein über mehrere Jahre angelegtes internationales Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Rezeption der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) in den Orden des deutschen Sprachraums. Im Rahmen des Projekts findet im Stift Klosterneuburg von 4. bis 6. April ein liturgiewissenschaftliches Symposion statt. Beteiligt ist auch Stiftsadministrator Maximilian Fürnsinn: Er wird im Rahmen der Veranstaltung am 5. April bei einem "Kamingespräch" mit den Teilnehmern des Symposions diskutieren.

Das Symposion ist die zweite Tagung im Rahmen des Projekts. Nach der ersten Tagung in der Benediktinerabtei Beuron, die für die Liturgische Bewegung bekannt war, wurde diesmal bewusst das Chorherrenstift Klosterneuburg ausgewählt. Hier hatte mit Pius Parsch die "Volksliturgische Bewegung" ihren Ausgangspunkt und beeinflusste wesentlich die Vorbereitung der Liturgiereform des Konzils.

Das Forschungsprojekt steht unter der Gesamtleitung der Professoren Winfried Haunerland (München) sowie Jürgen Bärsch und Florian Kluger (beide Eichstätt). Beteiligt sind zahlreiche sind Äbte und Obere sowie Liturgie-Experten und Professoren aus zahlreichen Gemeinschaften; aus Österreich wirken Abt Pius Maurer (Stift Lilienfeld), Prof. Ewald Volgger (Katholischen Privat-Universität Linz) und Prof. Andreas Redtenbacher (Stift Klosterneuburg) mit.

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Viertes Liturgiewissenschaftliches Symposion Klosterneuburg, 22. bis 24. Februar 2021

Viertes Liturgiewissenschaftliches Symposion Klosterneuburg fand heuer coronabedingt online statt – Wissenschafter und Interessierte diskutierten über theologisches Proprium des österreichischen Vertreters der Liturgischen Bewegung.

Der Klosterneuburger Chorherr und Liturgiepionier Pius Parsch zieht auch heute – knapp 70 Jahre nach seinem Tod – Menschen in seinen Bann. Das bewies das vierte Liturgiewissenschaftliche Symposion Klosterneuburg des Pius-Parsch-Instituts, das mit 110 Anmeldungen auf außerordentlich großes Interesse aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus stieß. WissenschafterInnen aus dem In- und Ausland erörterten zentrale Themen von Pius Parsch, der als Vor-, aber auch im guten Sinne als theologischer Querdenker bezeichnet wurde.

Auf die bleibende Aktualität des liturgietheologischen Denkens von Pius Parsch (1884-1954) hat Univ.-Prof. Dr. Andreas Redtenbacher, Direktor des Pius-Parsch- Instituts Klosterneuburg bereits bei der Eröffnung des vierten Liturgiewissenschaftlichen Symposions hingewiesen. Angesichts der „beschleunigten Veränderung der Sozialgestalt der Kirche“ sei es lohnend, in der Geschichte nach „Sinnpotenzialen Ausschau zu halten, die vielleicht noch gar nicht ganz abgeschöpft sind und die wir wieder neu entdecken“ könnten - wie etwa jene, die das Denken von Pius Parsch böte. Eine „Neubefassung und Neubewertung“ Pius Parschs liege zudem nahe angesichts der „liturgiewissenschaftlichen Suchbewegung“ in der Gegenwart, führte Redtenbacher weiter aus, bei der „auch Pius Parsch in den Blick gerät und als Sinnreserve befragt werden kann“ bzw. sollte. Schließlich würde die Corona-Pandemie nicht nur zu innovativen technischen Ansätzen bei der Gottesdienstübertragung zwingen, sondern es müsse dies mit einer permanenten Reflexion auf den „heißen Kern“, die Liturgie selbst, einhergehen.

Bedeutung der Bibel

Dies hat auch der deutsch-italienische Liturgiewissenschaftler und Pius-Parsch-Preisträger (2018) Prof. Dr. Marco Benini in seinem Festvortrag am Dienstag Abend unter dem Titel „Große Entdeckung: Die Bibel ist sakramental.“ aufgezeigt.  So hat Parsch eine Wort-Gottestheologie entfaltet, die von einer Sakramentalität des Wortes ausgeht, das nicht nur der Belehrung dient, sondern auch am Menschen wirkt. Lange vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sich Parsch dafür eingesetzt, die Schriftverkündigung in der Liturgie aufzuwerten. Benini konnte nachweisen, dass sich diese Einsicht in mehreren aktuellen kirchenamtlichen Schreiben – wie etwa auch im Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium von Papst Franziskus –aufgegriffen wird. Außerdem hätte auch die Forderung Parschs, dass Predigten eine bestimmte Qualität aufweisen müssen, bis heute nicht an Relevanz verloren.

Neue Perspektiven der Parsch-Forschung

In der Rückschau auf die Tagung, die sich nach der „Verortung“ des Liturgie-Pioniers Parsch, seiner „Ekklesiologie“, dem Thema „Die Messe“ und den Einflüssen aus Ost und West auf ihn widmete, konnte der Erfurter Liturgiewissenschafter Prof. Benedikt Kranemann feststellen, dass die Vorträge und Diskussionen zahlreiche „neue Perspektiven auf Pius Parsch und sein Werk aufgezeigt und viele neue Forschungsfragen aufgeworfen hat“. Viele Anliegen von Parsch seien heute aktueller denn je.

Das vierte Liturgiewissenschaftliche Symposion Klosterneuburg stand unter dem Titel „Das liturgische Bewusstsein der Weltkirche geformt“ (Ratzinger): Die Liturgietheologie von Pius Parsch und fand von 22. bis 24. Februar 2021 statt.
Die Vorträge und Diskussionen des Symposions werden in der Reihe Pius-Parsch-Studien veröffentlicht. (Infos: 
www.pius-parsch-institut.at)